Eine Arthrose ist eine Verschleißerkrankung des Gelenkknorpels, die das altersübliche Maß überschreitet. Der Gelenkknorpel besitzt normalerweise eine sehr glatte Oberfläche; bei einem Verschleiß rauht der Knorpel zunächst auf, die Dicke des Knorpels nimmt immer mehr ab, so dass der Knorpel seine normalen Gleiteigenschaften immer mehr verliert. Im Endstadium fehlt an einigen Stellen des Gelenkes der Knorpel vollständig, so dass der darunter liegende Knochen frei liegt und im Gelenk Knochen auf Knochen reibt.
Ursache der Arthrose kann eine Überlastung des Gelenkes sein (Übergewicht, Fehlstellungen der Beine, Überbeanspruchung des Gelenkes), ein vorangegangener Unfall mit Schädigung des Knorpels oder eine verminderte Belastungsfähigkeit des Knorpelgewebes. Hauptproblem der Arthrose sind Schmerzen, die zunächst bei Belastung und Bewegung des betroffenen Gelenkes auftreten. Bei einem Reizzustand durch die Verschleißerkrankung oder in fortgeschrittenen Stadien können auch Ruheschmerzen auftreten.
Knorpelgewebe, das einmal verloren gegangen ist, kann leider nicht mehr ersetzt werden. In speziellen Fällen (umschriebener Knorpelschaden bei jungen Patienten, wenn der Defekt von normalem Knorpelgewebe umgeben ist) kann eine Knorpeltransplantation erfolgen. Bei der Verschleißerkrankung des älteren Patienten besteht diese Möglichkeit nicht mehr.
Die Behandlung zielt sowohl auf die Linderung der Schmerzen als auch auf den Erhalt der Gelenkfunktion.
Hilfreich bei einer Arthrose ist Bewegung des betroffenen Gelenkes mit möglichst geringer Belastung. Bei einer Arthrose an den unteren Extremitäten sind Spazierengehen, Radfahren und Schwimmen im schmerzfreien Bereich meist symptomlindernd. Ein Training der Muskulatur ist durch Stabilisierung des Gelenkes häufig hilfreich; allerdings hat sich in wissenschaftlichen Studien gezeigt, dass bei einer Arthrose des Hüftgelenkes eine Physiotherapie bzw. Krankengymnastik keinen nachweisbaren Effekt zeigt.
Bei akuten Schmerzen mit Schwellung des Gelenkes kann eine Kortisoninjektion in das Gelenk den Reizzustand reduzieren, der Effekt hält aber bei den meisten Patienten nur kurz an.
Um eine längere Schmerzlinderung zu erreichen, kann eine Injektionsbehandlung mit Hyaluronsäure durchgeführt werden. Hyaluronsäure ist eine der Bestandteile der Knorpelsubstanz, die in das betroffene Gelenk mehrfach injiziert wird und damit den verbliebenen Knorpel besser gleitfähig macht. Damit können über mehrere Monate bis zu einem Jahr, in einigen Fällen auch länger, Beschwerden durch eine Arthrose reduziert oder sogar zum Verschwinden gebracht werden. Allerdings gibt es auch Patienten, bei denen diese Behandlung keinen ausreichenden Effekt hat. Bei einem fortgeschrittenen Gelenkverschleiß hilft die Hyaluronsäurebehandlung häufig nicht mehr.
An den Standorten Rüdesheim am Rhein und Hargesheim wird auch eine Behandlung mit plättchenreichem Plasma (Eigenbluttherapie) durchgeführt, die in vielen Fällen noch eine Schmerzlinderung erreichen kann, wenn die Hyaluronsäuretherapie nicht ausreichend wirksam war. Bei dieser Therapie wird Blut vom Patienten entnommen, zur Anreicherung von bestimmten Blutzellen zentrifugiert und dann zur Unterstützung der Heilung in erkrankte Gewebe injiziert. Neben einer Arthrose kommen auch Sehnen- und Banderkrankungen für eine Therapie in Frage.
Bei fortgeschrittenem Verschleiß mit starken Schmerzen ist eine Gelenkersatzoperation häufig nicht zu umgehen, die besonders am Hüft- und Kniegelenk mittlerweile einen Routineeingriff mit guten Ergebnissen darstellt.